Traditionelles Drachenbootrennen zieht bei hochsommerlichen Temperaturen wieder tausende Zuschauer an
Von S.O.
Oranienburg | Normalerweise verirren sich am Wochenende nicht so viele Spaziergänger an das Havelufer am Bollwerk. Zum alljährlichen Oranienburger Drachenbootrennen ist das Gelände der Havelpromenade vom Bollwerk bis zum Schlossplatz aber immer reich bevölkert. So war es auch dieses Wochenende. Bei spannenden Wettkämpfen auf der Havel ging es in einer sportlichen Atmosphäre feucht und fröhlich zu.
Das rhythmische Trommeln der Taktgeber aus dem Bug der Drachenboote war schon von Weitem zu hören. Mit 34 Mannschaften zu je 16 beziehungsweise 18 Paddlern war der Wettbewerb in diesem Jahr außerordentlich gut besetzt. Vor allem Gewerbe und Vereine der Region nutzten die Gelegenheit, sich zu präsentieren und in sportlich-freundschaftlicher Atmosphäre ins Gespräch zu kommen, während die einzelnen Rennen auch für die unbeteiligten Zuschauer Spannung versprachen.
Beim Schul-Cup gab es sogar einen Teilnehmerrekord: Ganze 24 Teams paddelten um die Wette. „Um den Nachwuchs müssen wir uns Gott sei Dank keine Sorgen machen“, freute sich Mitorganisator und Moderator Philipp Pielsticker. Bei der 22. Auflage des Drachenbootrennens gingen nicht nur Mannschaften an den Start, für die der Wettkampf bereits zur Tradition geworden ist, es traten ebenso Neulinge an – ewa die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Germendorf.
Als „Die Löschzwerge“ kämpften sie ausnahmsweise gegen Wellen anstatt gegen Flammen und schlugen sich wacker im ersten Drittel des Starterfeldes. Ortswehrführer Cornel Gratz war nach den ersten beiden Läufen sichtlich zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft. Überzeugen konnten auch die „Bruchpiloten“ aus Leegebruch: Sie traten im Spitzenduell des zweiten Laufs gegen die „20 Samuras“ an, die im ersten Durchgang die schnellste Zeit gefahren waren. Im direkten Aufeinandertreffen mussten sie sich aber den „Bruchpiloten“ nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen geschlagen geben. Die Leegebrucher waren nach dieser Höchstleistung sichtlich erschöpft und gleichermaßen stolz auf die Leistung, die sie als Mannschaft zustande gebracht haben.
An Kreativität bei der Namensfindung für die Teams mangelte es den Teilnehmern nicht: So ging etwa „Mein persönlicher Favorit“an den Start, sodass Moderator Philipp Fielsticker keine andere Wahl hatte, als in diesem Fall mal parteiisch zu werden. Die Mannschaft des Oranienburger Vorzeigeunternehmens Orafol brachte unterdessen als „Los Folietos“ spanisches Temperament mit ins Boot. Der Zusammenhalt in den einzelnen Gruppen, aber auch der sportlich-faire Umgang der Teams miteinander machte das Drachenbootrennen zu einem Fest für Teilnehmer ebenso wie die zahlreichen Zuschauer. Ein Publikumsmagnet ist das Drachenbootrennen allemal – zumal bei den hochsommerlichen Temperaturen, die über das gesamte Wochenende herrschten.